Kolumne von Claudia Tausend im Münchner Wochenanzeiger: Mehr BAföG für mehr Chancengleichheit

26. November 2014

Liebe Münchnerinnen und Münchner! Zukunftschancen dürfen nicht von der Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern abhängen – deshalb haben wir 1971 das BAföG unter Bundeskanzler Willy Brandt erfunden. Mit der jetzt beschlossenen 25. Reform des BAföG schreiben wir eine Erfolgsgeschichte fort.

Zu Beginn des Schuljahres 2016 bzw. des Wintersemesters 2016/2017 werden alle Schülerinnen, Schüler, Auszubildenden und Studierenden mit BAföG-Anspruch deutliche Verbesserungen spüren. Dafür geben wir 825 Millionen Euro mehr pro Jahr aus.

Wir heben die Sätze um 7 Prozent an, so dass der Höchstsatz von 670 auf 735 Euro steigt. Darüber hinaus erhöhen wir den Mietzuschuss und die monatlichen Zuverdienstgrenzen. Dank der Kopplung mit dem Meister-BAföG erhalten auch junge Fachkräfte mehr Geld. Die neuen Freibeträge entlasten Familien mit geringeren Einkommen, gerade wenn mehrere Kinder gleichzeitig in Ausbildung sind. Studierende mit Kindern unterstützen wir mit einem höheren Kinderbetreuungszuschlag für jedes Kind. Insgesamt wird der Kreis der Geförderten um über 110.000 junge Menschen ausgeweitet.

Wir vereinfachen die Verfahren bei den erforderlichen Anträgen und Nachweisen. Damit verringern wir den Aufwand für Studierende und Verwaltung und entbürokratisieren das BAföG. Die Novelle schließt auch Förderungslücken zwischen Bachelor- und Masterstudium. Das BAföG wird durch die Reform besser an die Studienrealitäten angepasst und insgesamt moderner.

Von 1. Januar an wird der Bund allein für das BAföG zuständig sein und die Ausbildungshilfen zu 100 Prozent finanzieren. Die Länder können dadurch dauerhaft jährlich 1,17 Milliarden Euro mehr für Kita-Plätze, eine gute Betreuung, bessere Schulen und Hochschulen ausgeben.

Aufstieg durch Bildung – das ist unser Versprechen. Kinder aus Akademikerfamilien beginnen drei Mal häufiger ein Studium als Kinder aus Arbeiterfamilien. 80 Prozent der Geförderten geben an, ohne BAföG nicht studieren zu können. Das BAföG fördert wie kein anderes Instrument mehr Chancengleichheit. Damit wird soziale und solidarische Politik gelebt.

Ihre Claudia Tausend

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