Kolumne von Claudia Tausend im Münchner Wochenanzeiger: "Fortschritte beim Klimaschutz nötig"

COP21 in Paris

11. Dezember 2015

Bei der größten je dagewesenen Klimakonferenz kommen dieser Tage 195 Staaten zusammen, um eine der größten Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam zu lösen.

Unter Führung unserer sozialdemokratischen Umweltministerin Barbara Hendricks setzen wir uns für ein umfassendes, weltweites Klimaschutzabkommen ein, das spätestens ab 2020 gelten soll und den globalen Temperaturanstieg unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustrieller Zeit hält. Keine leichte Aufgabe! Deutschland hat sich bereits verpflichtet den Ausstoß an Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent bis 2020 und um 80 Prozent bis 2050 zu reduzieren. Um Klimaschutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien in Entwicklungsländern zu finanzieren, müssten mehr Staaten ihre Anteile an den zugesagten 100 Milliarden US-Dollar jährlich auch tatsächlich zahlen.

Deutschland ist bereits einer der größten Geber mit etwa vier Milliarden Euro im Bundeshaushalt bis 2020. Eine Konferenz alleine kann jedoch keine allumfassende Lösung für die Bedrohung durch den Klimawandel bringen.

Dazu müssen alle ihren Beitrag leisten. Unsere Landeshauptstadt ist dabei beispielgebend für Klimaschutz in Kommunen. München hat sich das Ziel gesteckt, den CO2-Ausstoß pro Kopf alle 5 Jahre um 10 Prozent zu senken. Das Integrierte Handlungsprogramm Klimaschutz ist der wesentliche Baustein der Klimaschutzpolitik. Derzeit läuft bereits die zweite Auflage von 2015 bis 2017.

Fast 100 Millionen Euro hat die Stadtverwaltung für diese drei Jahre in die Hand genommen, um 87 Einzelmaßnahmen umsetzen. Die Sanierung der stadteigenen Gebäude ist der größte Schwerpunkt. Zu den weiteren Maßnahmen des Klimaschutzprogramms zählen sowohl Beratungsangebote als auch Förderprogramme, die den Energieverbrauch im Gewerbe senken. Zehn Klimaschutzmanagerinnen und -manager sind beauftragt das Handlungsprogramm umzusetzen und weiterzuentwickeln.

Einen wichtigen Beitrag leisten die Stadtwerke. Seit Mai erzeugen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen, wie die Münchner Privathaushalte sowie U-Bahn und Tram benötigen. Das Ziel ist, bis 2025 den gesamten Stromverbrauch in München aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen. Damit wäre München die erste Millionenstadt weltweit, die ihren Energiebedarf erneuerbar decken kann. Im Bereich der Wärme soll München bis 2040 die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Einen unverzichtbaren Beitrag leistet hierzu die Kraft-Wärme-Kopplung neben der Geothermie. Der öffentliche Personennahverkehr in unserer Stadt ist vorbildlich. Er motiviert viele Münchnerinnen und Münchner, auf das Auto zu verzichten. Die SWM setzen auch auf ein breites Beratungsangebot zur Energieeinsparung für alle Bürgerinnen und Bürger in der SWM Zentrale und im Bauzentrum München. Denn die umweltfreundlichste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.

München ist unter den deutschen Großstädten führend beim Umwelt- und Klimaschutz. Die Stadt lässt sich viel einfallen, um ihr Klimaschutzziel zu erreichen. Zuletzt sind wir aber auch auf jede Bürgerin und jeden Bürger angewiesen, daran mitzuarbeiten, dass wir den Klimawandel bewältigen.

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