Kolumne von Claudia Tausend im Münchner Wochenanzeiger: Besuch im Horst-Salzmann-Zentrum

06. August 2014

Gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Elke Ferner, war ich zu Besuch im Horst-Salzmann-Zentrum der AWO in Neuperlach.

Das Zentrum mit 40 rüstigen und 100 pflegebedürftigen Senioren ist bundesweit Vorreiter in kultursensibler Pflege. Schätzungen zufolge wird sich in München der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund unter den über 80-jährigen bis zum Jahr 2030 verdreifachen. Die Achtung vor dieser Vielfalt beeinflusst die Pflege und die AWO hat sich auf den Weg einer interkulturellen Öffnung gemacht.

Herkunft und Religion bestimmen die Essgewohnheiten und den Tagesablauf der zu Betreuenden. Setzt zudem eine Demenzerkrankung ein, ist es hilfreich, wenn das Pflegepersonal die Sprache des Herkunftslandes spricht. Die Einrichtung setzt daher besondere Anreize, damit hier Menschen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund tätig sind. Die AWO achtet auch im Besonderen auf eine Ausstattung mit kulturellem oder biographischem Bezug und eine solide Vernetzung im Stadtbezirk.

Jung und Alt gemeinsam

Das Schöne auf dem Gelände am Plievierpark: Alt und Jung sind hier vereint. Mit großem Interesse ließ sich die Staatssekretärin in der Kindertagesstätte auf dem Gelände erklären, wie München die Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder verbessert. Denn diese Kita mit 88 Kindern im Altersspektrum von 9 Wochen bis zu 10 Jahren profitiert von der Münchner Förderformel. Die Landeshauptstadt lässt sich dieses Modell 50 Millionen Euro kosten. Über den Standortfaktor erhalten Einrichtungen in ausgewählten Quartieren mehr Ressourcen und Eltern einen finanziellen Zuschuss zu ihrem Beitrag. Die Kindertageseinrichtungen werden entsprechend den Bedürfnissen, zielgerichtet gefördert.

Die Kita, die wir gemeinsam besuchten, kann sich dank der Förderformel Fachpersonal leisten, wie einen Sportpädagogen und eine Lese-Oma zur spielerischen Sprachförderung, und den Kindern besondere Räume zur Bewegung anbieten.

Die Staatssekretärin zeigte sich sehr begeistert und ich konnte ihr wichtige Impulse aus München für ihre Arbeit im Bundesministerium mitgeben. Ein großer Dank gilt der AWO für diese tolle Arbeit, insbesondere dem Geschäftsführer Christoph Frey.

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