Kolumne von Claudia Tausend im Münchner Wochenanzeiger: Arbeit verdient Respekt und einen ordentlichen Lohn

01. April 2014

Liebe Münchnerinnen und Münchner! Jede und jeder sollte von der eigenen Hände Arbeit leben können – selbstverständlich und dennoch nicht überall Realität. Deutschlandweit erhält über ein Fünftel der Beschäftigten einen Stundenlohn unter 8,50 Euro, gut ein Viertel arbeitet im Niedriglohnsektor.

München zählt zu Deutschlands wohlhabendsten Metropolen. Die schweren Autos, die vollen Restaurants und Luxuswohnungen könnten darüber hinwegtäuschen, dass die Schere zwischen Arm und Reich auch in unserer Stadt weiter auf geht.

Gut 16 % der Haushalte in München müssen mit einem Einkommen unter 1.500 Euro auskommen. In einigen Branchen verdienen Beschäftigte selbst in München im Durchschnitt weniger als 8,50 Euro in der Stunde: Friseurinnen, Gebäudereiniger, Verkäuferinnen und Kassierer, Arzthelfer und Kosmetikerinnen.

Das ändern wir! Wir tun etwas für existenzsichernde Löhne und gegen Armut. Ab dem 01. 01. 2015 wird in ganz Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde für alle volljährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in gleicher Höhe gelten. In Rekordzeit haben wir unser Kernanliegen auf den Weg gebracht. Wir halten Wort.

550.000 Menschen in Bayern profitieren von dieser Regelung. Bundesweit verbessern wir damit die Lebens- und Arbeitsbedingungen von über 3,7 Millionen Menschen. Gerechter Lohn für gute Arbeit, dafür stehen wir.

Die Höhe des Mindestlohns wird künftig in regelmäßigen Abständen von einer Kommission der Tarifpartner überprüft und angepasst. Er gilt auch für Mini-Jobs. Ausnahmen gibt es nur da, wo es sich um kein Arbeitsverhältnis handelt, zum Beispiel bei Schülerpraktika und bei Ehrenamtlichen. Minderjährige wollen wir motivieren eine Ausbildung anzutreten und haben sie deshalb ausgenommen. Zugleich sorgen wir dafür, dass mehr Beschäftigte in den Genuss guter Tariflöhne kommen. Tarifverträge können nun leichter allgemein verbindlich werden. Lohndumping wird ein Riegel vorgeschoben.

Arbeit verdient Respekt, Anerkennung und einen ordentlichen Lohn – dafür leiste ich meinen Beitrag ganz konkret im Deutschen Bundestag.

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