Ein guter Anlass für die SPD, hier am 4. August eine Führung zu veranstalten. Auf Einladung von Stadträtin Claudia Tausend und Bezirksrat Mike Malm erläuterte die Mühlbach-Kennerin und Stadträtin Bettina Messinger interessierten Bürgern die Geschichte des Gewässers.
Neben der Antriebskraft für Getreide-, Hammer- und Walkmühlen, Sägewerke und Schleifereien lieferte der Mühlbach auch Brauchwasser für Haus und Garten, für Färbereien und Gerbereien und zum Löschen der früher häufigen gefährlichen Brände. Da eine Kanalisation fehlte, wurden Abfälle und Abwässer jeglicher Art und Herkunft in den Mühlbach geschüttet. Eine städtische Verordnung bestimmte, dass dies „nur während der Nacht geschehen durfte, da die Frauen tagsüber ihre Wäsche im Mühlbach wuschen“.
Im Abschnitt am Neudeck befanden sich u.a. Luftschutzbunker, eine Impfanstalt und ein Gefängnis. Sogar ein kleines Jagdschloss der Wittelsbacher mit einer Hoffischerei und einer Falknerei. Die Nymphenburger Porzellan-Manufaktur wurde am Auer Mühlbach gegründet.
Über 550 Jahre lang wurde am Kegelhof Papier hergestellt. 1900 wurde in der ehemaligen Papierfabrik der München Dachauer Actiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation das „Museum für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen“ betrieben. Das erste Museum dieser Art in Deutschland.
Aber auch Aktuelles kam zur Sprache. In der Lilienstraße hat die städtische Wohnungsgesellschaft GWG gezeigt, dass geförderter Wohnungsbau und innovative Techniken sich nicht ausschließen. Die Wohnungen aus dem Jahr 1957 werden als Nullemissionsbilanzwohnanlage ausgeführt und werden CO2-neutral mit Heiz- und Trinkwarmwasser versorgt werden. Bei der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im September 2011 hat Stadträtin Claudia Tausend als erste stellvertretende Vorsitzende des GWG-Aufsichtsrates die Festrede gehalten.
Übrigens veranstaltet die SPD im August noch einen weiteren Stadtteil-Spaziergang in der Au, diesmal in der oberen Au. Treffpunkt ist So., der 18.08., um 11.00 h am Schwester-Eubulina-Platz.